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Josef Koepfer, Firma


Inhaltsverzeichnis

1 Die Firma Josef Koepfer & Söhne

Markenzeichen: Josef Koepfer & Söhne
Markenzeichen: Josef Koepfer & Söhne

Josef Koepfer
Josef Koepfer & Söhne GmbH. (ab 1901)

Gegründet.....: 1867, noch tätig 2004
Firmensitz....: Furtwangen, Rößleplatz (1867-1877)
Firmensitz....: Furtwangen, Josef-Koepfer-Str. 8
Markenzeichen.: J.K.S. in geteiltem Kreis
Herstellung...: Uhrenfabrik, Uhrenteile und Werkzeuge, Rechenmaschinen, Werkzeugmaschinen


Josef Koepfer (*1838, +1906) erhielt seine Ausbildung bei Lorenz Bob in Furtwangen, der neben dem Uhrenbau auch Maschinen für den Uhrmacherbedarf herstellte, z.B. Zahnungsmaschinen. Nach der Lehre arbeitete Josef Koepfer einige Zeit bei der Uhrenfabrik Lenzkirch und anschließend im Schweizer Jura, wo er ebenfalls Maschinen für den Kleinuhrenbau konstruierte. Von dort kehrte er nach Furtwangen zurück und baute gemeinsam mit Lorenz Bob die später bei einem Brand zerstörte Turmuhr für die Stadtkirche in Furtwangen.
1867 gründete Josef Koepfer in Furtwangen einen Betrieb zur Herstellung von Werkzeugen und Maschinen für den Uhrenbau. Da sich dieser Betrieb gut entwickelte, wurde 1877 in der Unterallmend eine Werkstatt mit Wasserkraft errichtet. Auf der Oberrheinischen Gewerbeausstellung in Freiburg 1887 wurde die Firma Koepfer besonders lobend für den Bau von Uhrmachermaschinen erwähnt. 1901 traten seine 4 Söhne in den Betrieb ein; um 1910 wurden etwa 100 Personen beschäftigt. Im ersten Weltkrieg wurden Kugelhandgranaten gefertigt.
Die Produktpalette nach dem ersten Weltkrieg war groß. Gebaut wurden unter anderem: Walzenstift- und Walzenzeichnungsmaschinen für Orchestrionfirmen, Trieb- und Räderfräsmaschinen, Mehrspindelbohrmaschinen, Kettenmaschinen, technische Laufwerke, Notentransportapparate und Zahnräder, um 1920 sogar Rechenmaschinen. In der Firmenchronik wird eine Uhrenfertigung nicht erwähnt, aber die Firma Koepfer wird in den 20er Jahren in Adressverzeichnissen auch als Uhrenhersteller geführt.
In der Weltwirtschaftskrise kam ein erheblicher Abschwung. Von 170 Mitarbeitern mussten über 100 entlassen werden. Man suchte spezialisierte Mitarbeiter so gut es ging zu halten, kam aber nur mit Mühe über die Runden. In den 30er Jahren bewarb man sich erfolglos um Aufträge der Reichsbahn und der Firma Opel. Über die Zeit des zweiten Weltkrieges liegen keine Informationen vor; da die Firma aber nicht geschlossen war, ist von einer Rüstungsproduktion auszugehen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Firma erheblich demontiert.
Heute beschäftigt die Firma Koepfer etwa 400 Mitarbeiter und unterhält zwei Tochterfirmen in USA und Ungarn. Schwerpunkte der Fertigung sind Zahnrad- und Kleingetriebe sowie Getriebemotoren für Automobilhersteller und deren Zulieferindustrie. Außerdem werden Verzahnungsmaschinen und Verzahnungswerkzeuge gebaut.

Quelle: Hans-Heinrich Schmid „Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850-1980“
Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers.


2 Weblink

3 Literatur


4 Copyright

Alle Rechte beim Verfasser: Hans-Heinrich Schmid

Erstellt von: F. Diestelkamp 09:23, 10. Nov 2005 (GMT)

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