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Rechnerlexikon

Die große Enzyklopädie des mechanischen Rechnens

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Arthur Burkhardt (Glashütte)


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Burkhardt (aus "Lehmann 1989: "Glashütte 1878..."

 
Inhaltsverzeichnis

1 Firmendaten

Vollständiger Name....: Arthur Burkhardt - 24.01.1857 - 21.07.1918)
Ort, Land*............: Glashütte /Sachsen Deutschland
Gründer...............: Arthur (Gotthilf Robert) Burkhardt
Gründungsdatum........: 09.08. 1882 Eintrag in das Register des Amtgerichts Lauenstein, Nr.59

Namensänderungen:

1878: Werkstatt für Feinmechanik
1880: Rechenmaschinen-Fabrik - Werkstatt für Feinmechanik (Quelle: Briefkopf)
1882: Arthur Burkhardt (Handelsregister Amt Lauenstein)
1905: Glashütter Rechenmaschinenfabrik Arthur Burkhardt (HRG)
1913: Erste Glashütter Rechenmaschinenfabrik Arthur Burkhardt (HRG)
1919: Erste Glashütter Rechenmaschinenfabrik Arthur Burkhardt und Cie. (HRG)
1920: Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken, Tachometer- und Feinmechan. Werke A. Burkhardt & Cie - "Saxonia" Schumann & Cie - Mühle & Sohn in Glashütte
28. 8. 1929: Löschung der Firma "Vereinigte Glashütter Rechenmaschinnenfabriken"

Hauptprodukte.........: Rechenmaschinen

2 Firmengeschichte

Im Umfeld einer bestehenden Uhrenindustrie in Glashütte übernahm Burkhardt von Dietzschold 1878 die Idee zum Bau einer deutschen Bechenmaschine. Burkhardt orientierte sich an der franzöischen Thomas-Staffelwalzenmaschine, fügte einige Verbesserungen an, erwarb aber für seine Maschinen nie ein Patent. Es entstanden in dieser Zeit aber nur zwei Maschinen für eine preußische Behörde. 1880 heiratete A. Burkhardt Johanna Lousie Lange, Tochter des bis heute berühmten Uhrenfabrkanten (Lange & Söhne) Adolf Ferdinand Lange. Zeitweilig wohnte und arbeitete Burkhardt vor 1885 in Braunschweig. Er beschäftigte sich mit dem Bau einer komplizierten Harfe. Der serienmäßige Bau der Burkhardt-Arithmometer kam erst um 1885 in Gang, weil bis dahin kaum Nachfrage in Deutschland bestand. 1892 lobte der Geheimrat Prof. Reuleaux öffentlich in einer kleinen Broschüre das Burkhardt-Arithmometer und seine Vorteile gegenüber dem französichen Vorbild. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade 500 Maschinen in Glashütte fertiggestellt worden. 1895 verließ ein Burkhardt-Arithmometer mit der Seriennummer 627 die kleine Fabrik. Schon ein paar Jahre zuvor begann die geschäftliche Zusammenarbeit zwischen Arthur Burkhardt und Hugo Bunzel aus Prag. Bunzel sorgte in den kommenden Jahren für steigenden Absatz der Burkhardt-Maschinen im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Um 1900 begann für Burkhardt eine Zeit, in der er in Deútschland nur noch wenige Maschinen unter seinem Namen verkaufen konnte. Um so besser lief der Verkauf an Hugo Bunzel, der nach 1900 aber nur noch Rohwerke (Staffelwalzengetriebe und Schlitten) von Burkhardt importierte. Direkte Beweise dafür gibt es bis heute nicht - wohl aber ausreichende Indizien:
- Untersuchungen an etlichen Bunzel-Maschinen (Reese/Anthes)
- das Fehlen Tausender Burkhardt-Seriennummern, die aber zusammen mit Bunzels Seriennummern eine vollständige Nummernliste ergeben
- versteckte Hinweise auf die Identität von Bunzel-Maschinen auf Karteikarten im ehemaligen Trinks-Museum in Braunschweig ("... siehe: Burkhardt") . Arthur Burkhardt unternahm wenig, um seine "Arithmometer" bekannt zu machen. 1902 richtete er zwar in Berlin einen Generalvertrieb ein, überließ die Arbeit aber Ludwig Spitz. Jetzt bekamen Burkhardts Maschinen ein geschütztes Markenzeichen (Staffelwalze im Querschnitt). Der Verkauf in Deutschland wurde dadurch aber auch nicht besser - aus dieser Zeit gibt es heute kaum gesammelte Maschinen. Burkhardt unternahm offensichtlich zu wenig, um die aufstrebende deutsche Konkurrenz einzuholen: Saxonia (Glashütte), Peerless (im Schwarzwald, XxX (Dresden), Archimedes (Glashütte) und TIM (Berlin) zogen in wenigen Jahren an Burkhardt vorbei. In diesen Rechenmaschinenfabriken produzierten seine ehemaligen Mitarbeiter verbesserte Staffelwalzenmaschinen! Innovationen dürfte Arthur Burkhardt ablehnend gegenüber gestanden haben. Er glaubte, es sei ein Zeichen guter deutscher Kaufmannsart, wenn er Kunden dazu brachte, alte Maschinen zwecks Umbau nach Glashütte zurückzuschicken. Er selbst schrieb: "Hiervon ist, namentlich im Jahre 1912, sehr ausgiebig Gebrauch gemacht worden" (aus der Firmenschrift von 1913). Das Abwandern seiner Mitarbeiter empfand er als unfair. Die neu herausgebrachten Burkhardt-Modelle "G" und "H" fanden kaum Käufer. Seine alten, treuen Kunden ließen sich Kurbeln auf die alten, umständlichen Radlöschungen schrauben, erhielten veränderte Einstellschieber mit kleinen Schaufenstern eingebaut oder komplette neue Schlitten (mit zwei modernen Zughebel-Löschungen, die er von Hugo Bunzel übernommen hatte). Aus diesem Grund finden wir heute manche Burkhardt-Maschinen, deren niedrige Seriennummer nicht zu ihrem Erscheinungsbild passen will. Burkhardt hatte es andererseits auch nicht nötig, seine Maschinen zu verbessern, weil er jährlich hunderte Rohwerke nach Wien liefern konnte. Wahrscheinlich dauerte diese Art der Zusammenarbeit mit Hugo Bunzel bis 1913. Sie praktizierten eine nie publizierte gemeinsame Nummerierung ihrer verkauften Maschinen.

1909 trat Sohn Erich Burkhardt in die Firma ein, 1913 erhielt er Prokura. Nach dem Tod des Vaters 1918 wurde er neuer Inhaber. Die Rechenmaschinenfabrikation war durch den 1. Weltkrieg unterbrochen worden und kam danach nur langsam wieder in Gang. Finanzielle Nöte (auch Bunzel fiel jetzt aus) zwangen Burkhardt zum Zusammengehen mit "Saxonia", vielleicht sprang auch das Land Sachsen mit Bürgschaften ein. Zwei umfangreiche Patentschriften für einen Burkhardt-Rechenautomaten waren Eigentum des sächsischen Fiskus. In den Jahren 1919 - 1929 entstanden etwa 800 Maschinen des Typs "Burkhardt E", vereinzelt auch noch das "Modell C". Die hier anzutreffenden Neuerungen stammten entweder von Saxonia oder waren nicht patentwürdig. Von dem großen Automaten "Burkhardt ETZ" ist heute nur ein Exemplar bekannt. Es gehört der Universität Dresden.

3 Rechner, Rechengeräte


Burkhardt A (wird so genannt, weil Burkhardt selbst keine Bezeichnung einführte)
Burkhardt B lange Zeit wurde ein solches Modell vermutet, das vermeintliche Vorbild entpuppte sich aber als umgebaute "A" mit neuer Löschung - siehe Abbildung unten Nr.7001 (gebaut etwa 1905/07)
Burkhardt G
Burkhardt H
Burkhardt C
Burkhardt E (1)
Burkhardt E (2)
Burkhardt ETZ

Die Modelle "Burkhardt D" und "Burkhardt K" sind bis heute nirgendwo nachzuweisen und gelten bis auf weiteres als Projekte bzw. als Phantommaschinen, mit denen Burkhardt sein Rennommee aufbessern wollte.

Besonders zu erwähnende Produkte:
Hybrid-Maschinen, entstanden durch offiziellen Umbau in Arthur Burkhardts Fabrik in Glashütte:

Großbild

Burkhardt Hybrid

Großbild

Burkhardt-C-SN2527

Großbild

Burkhardt Nr. 7001


Nur wenige Maschinen dieser Art sind bekannt: 90°-Löschratsche nach Patent:DE220170

4 Patente

 siehe blauer Kasten unten

Weitere Patente:

5 Andere Produkte, Werbung

Eine Liste des Zubehörs, Werbung usw. wird automatisch generiert, Sie finden sie unten.

Besonders zu erwähnende Produkte:

5.1 Sonstige Personen

6 Literatur


7 Weblinks

8 Sonstiges


Seite eröffnet von: Martin Reese, Dez. 2009

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